Yin Yoga & Trauma
Yin Yoga kann durchaus herausfordernd sein. Dehnungen können intensiv werden. Auch das lange Aushalten einer Position ist eventuell neu für dich. Aber nicht nur körperlich will die Ruhe ausgehalten werden. Vor allem auf mentaler Ebene können durch die Stille Emotionen hochkommen, die du vielleicht nicht fühlen willst. Oder du weißt gar nicht wirklich, was in dir arbeitet, spürst es nur in Form von Unruhe oder es wird dir auch schwindlig.
Zulassen, was sich da zeigen will, ist leicht gesagt. Hier kommen die Faszien ins Spiel, denn besonders belastende Emotionen und traumatische Erlebnisse werden im Bindegewebe gespeichert. Eine besondere Rolle nimmt der Muskel der Seele (auch bekannt als Psoas bzw. Hüftbeuger) ein, in dem besonders viele Ängste und unverarbeitete Traumata so lange wirken, bis die Energie gelöst wird.
Von Trauma spricht man, wenn du Situationen ausgeliefert warst, die sich für dich (lebens-)bedrohlich angefühlt haben und die dein Körper und dein System vor allem nicht verarbeiten konnte. Früher hat man besonders im Fall von Krieg, Gewalttaten oder Katastrophen von Traumata gesprochen. Inzwischen wird der Begriff deutlich weitläufiger gefasst, da jeder Mensch Erlebnisse anders empfindet und verarbeitet. Auch Extremsituationen, in denen du einem plötzlichen Kontrollverlust ausgesetzt warst, wie z. B. Unfälle oder Trennungen, können Traumafolgen nach sich ziehen.
Yin Yoga kann dich auf körperlicher Ebene unterstützen, wenn du auch psychisch z.B. in Form von Therapie oder Coaching an dir arbeitest.
Falls du Traumata erlebt hast und beim Yin Yoga bewusst an deren Auflösung arbeiten willst, sprich mich gerne im Voraus darauf an. Yin Yoga ersetzt keine Traumatherapie. Ich bin auch keine ausgebildete Traumatherapeutin. Mir ist aber wichtig, dich mit der Stille nicht allein zu lassen und dich mit gezielten Anleitungen noch mehr in deinen Körper zu bringen, um einer Retraumatisierung auch in Ansätzen direkt vorzubeugen.